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Energie­wende

Ein zentrales Projekt im Klimaschutz

Die Umstellung von fossilen Energieträgern wie Kohle oder Erdöl auf nachwachsende Energien wie Wind, Wasser, Sonne und Biomasse reduziert den CO2 Ausstoß. Prinzipiell geht dieses Thema alle an. Natürlich sind vor allem Energieunternehmen, Betriebe und öffentliche Einrichtungen in der Verantwortung, da sie mehr Energie erzeugen oder verbrauchen. Die „Energiewende aus Bürgerhand“ ist jedoch ein zentrales Element, denn jeder kann handeln. Hier stellen wir Ihnen Projekte der Energiewende im Landkreis Ahrweiler vor.

EnAhrGie

Gesamtkonzept im Kreis Ahrweiler

Die Bundesregierung und die Landesregierung von Rheinland- Pfalz streben an, mehr Strom  aus Erneuerbaren Energien zu gewinnen. Bis zum Jahr 2030 will der Bund seinen Stromverbrauch bilanziell zu 50 Prozent aus Erneuerbaren Energien decken, Rheinland- Pfalz  sogar zu 100 Prozent.

Ausstieg aus fossilen Energiequellen

Der Landkreis Ahrweiler hat im Jahr 2011 beschlossen, seinen Stromverbrauch bis 2030 bilanziell zu 100 % aus erneuerbaren Energien zu decken. Damit verbunden ist der Umbau der fossilen Energieversorgung: Sie geht weg von  vorwiegend zentralisierter Erzeugung von Strom und Wärme aus Atomkraft oder Kohle. Unser Verbrauch soll in der Zukunft aus erneuerbaren Quellen wie Wind, Wasser, Sonne  oder Biomasse erfolgen. Damit wird weniger CO2 emittiert und das Klima geschützt.

Die Idee hinter EnAhrGie – ein Gesamtkonzept

Die Kernfrage, wie die lokale Energiewende im Kreis Ahrweiler gestaltet werden kann, wird  jedoch nicht in politischen Runden geklärt. Dafür braucht es alle Akteure und Interessensgruppen an einem Tisch. Vor diesem Hintergrund hat das Bundesministerium  für Bildung und Forschung (BMBF) das Projekt EnAHRgie gefördert. Ziel ist die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes für die lokale Energiewende im Kreis Ahrweiler.

Landnutzungskonflikte und deren Lösungen werden im Hinblick auf ein nachhaltiges Landmanagement untersucht. Dabei wurden und werden in der Umsetzung technische, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte gleichermaßen betrachtet. Die regionalen Konflikte, die bei der Planung auftreten und einer Lösung bedürfen, werden in einer Innovationsgruppe, in der Wissenschaftler und Praxispartner zusammenarbeiten, gefunden.

Wissenschaftler aus den Bereichen nachhaltige Landnutzung, Gestaltung dezentraler  Energiesysteme, Governance und Partizipation entwickelten so gemeinsam mit Praktikern aus dem Kreis Ahrweiler ein nachhaltiges Energiekonzept für den Landkreis.

Einbindung der Bürger

Die Praktiker stehen dabei in engem Kontakt zu Institutionen aus der Region:  Finanzwirtschaft, Energieversorger, Handwerker, Unternehmen, zivilgesellschaftliche Verbände und Vereine, die Kommunen, der Landkreis. Sie bringen ihre gewachsenen und  etablierten Netzwerke und ihr Expertenwissen in die Projektarbeit ein. Ihr Wissen hilft, bestehende Konflikte zur Landnutzung zu analysieren, zu verstehen und hierfür robuste  und abgestimmte Lösungsansätze zu entwickeln. Auch eine Zukunftswerkstatt ermöglicht den direkten Einfluss der Bürger. Der gesamte Prozess ist auf der Seite der EnAhrGie beschrieben. Hier finden Sie auch die  Ergebnisse. Der Klimaschutzmanager Johannes Praeder hat die Aufgabe, über die Fortschritte zum Thema zu berichten.

Die Berichte sind hier zu finden.

Solarstrom

Ferner gibt es ein Solarstromkataster  und ein Förderprogramm: Der Kreis Ahrweiler hat im  Jahr 2005 die Dächer von zehn kreiseigenen Schulen sowie des Gebäudes der Kreisverwaltung Ahrweiler mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Die zu diesem Zweck  gegründete Solarstrom Ahrweiler GmbH investierte insgesamt 3,4 Millionen Euro. Installiert wurde eine Gesamtanlagenleistung von 730 Kilowatt-Peak, die jährlich 600.000  Kilowattstunden Strom aus der Sonne produzieren.

Die Einnahmen fließen in den Kreishaushalt und kommen damit auch den Schulen zugute. Die Idee und ihre Umsetzung  wurden als rheinland-pfälzisches Landesleitprojekt im Klimaschutz ausgezeichnet.

Ihr Ansprechpartner

Jörg Hamacher
E-Mail: Joerg.Hamacher@kreis-ahrweiler.de
Tel.: (02641) 975-596
Fax: (02641) 975-7596
Zimmer: 1.26

Klimaschutz-Förderung

Gefördert werden:

  • Maßnahmen, die durch bürgerschaftliches Engagement umgesetzt werden.
  • Projekte, die eine interkommunale Zusammenarbeit initiieren.
  • Maßnahmen zur Anlage von bienen- und insektenfreundlichen Flächen.

Bürgerschaftliches Engagement bedeutet, dass zumindest ein Teil der Maßnahme durch  Mitglieder von Vereinen, Gruppen oder Initiativen ehrenamtlich ausgeführt werden. Die Gruppen können sich auch nur einmalig für die Durchführung des Projektes zusammenfinden, müssen also nicht im Sinne des Vereinsrechts o.ä. organisiert sein.

Eine interkommunale Zusammenarbeit zielt auf die Aktivierung der Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung der Kommunen im ländlichen Raum ab:

  • gemeinsame Entwicklung von Aufgaben und Maßnahmen
  • Bündelung von Aktivitäten
  • Koordinierung kommunaler Dienstleistungsangebote
  • Einrichtung gemeinschaftlicher Servicestellen

Interkommunale Zusammenarbeit soll Gemeinschaftslösungen für das soziale und  kulturelle Leben, für Versorgung und Dienst-leistung, für Grün- und Infrastruktur, für touristische und freizeit-orientierte Angebote herbeiführen, um Synergieeffekte zu erzielen und die Kostenlast gemeinsam zu tragen.

Die Förderung der Anlage von bienen- und insektenfreundlichen Flächen zielt darauf ab,  ökologisch geringwertige Flächen durch Einsaat oder Anpflanzung für blütenbesuchende Insekten aufzuwerten. Voraussetzung ist, dass die Flächen zuvor hinsicht-lich deren Eignung für blütenbesuchende Insekten ökologisch geringwertig sind. Ausgleichsflächen werden nicht gefördert.

Auch Maßnahmen, die die Entwicklung und den Ausbau erneuerbarer Energien im Rahmen der Umsetzung der Energiewende im ländlichen Raum zum Gegenstand haben, sind förderfähig.

Die zu fördernden Maßnahmen sollen innovativ sein und einen Einmaligkeitscharakter aufweisen.